MONTAG, 10.35 UHR
Ich hatte euch früher erwartet«, wurden sie von Tönnies begrüßt. Er fixierte Henning und Santos, erhob sich von seinem Schreibtischstuhl und meinte: »Ich mach mal die Tür zu, muss ja nicht jeder hören, was wir hier bequatschen.«
»Wir sind auch nur kurz hier, um ...« Tönnies hob die Hand. »Alles, was ihr wissen solltet, hat euch Jürgens schon mitgeteilt. Es tut mir leid, aber ich kann euch nicht weiterhelfen.«
»Wir haben ja nur noch ein paar Fragen, dann lassen wir dich in Ruhe.«
»Also gut, aber beeilt euch, ich steh unter enormem Zeitdruck.«
»Wie bist du darauf gekommen, nach dieser DNA zu suchen?«
»Von welcher DNA sprichst du? Der von Bruhns oder der von der Steinbauer?«
»Ähm, reden wir jetzt aneinander vorbei?«, fragte Henning, der unsicher geworden war. »Möglich.« »Was ...«
»Warte«, sagte Tönnies und strich sich nervös über das Gesicht. Schließlich nahm er einen Stift, schrieb etwas auf einen Zettel und reichte ihn Henning. Er las und nickte.
»Okay. Die endgültigen Ergebnisse schickst du uns heute noch rüber? Wir stehen nämlich ebenfalls gewaltig unter Druck, Rüter hat uns eine Frist von sieben Tagen gesetzt.«
»Er sitzt auch mir im Nacken. Kann ich auch verstehen, Bruhns war schließlich nicht irgendwer, sondern eine hochrangige Persönlichkeit, wie Rüter betont hat«, sagte Tönnies nachdrücklich und zwinkerte Henning mit einem Auge zu. »Tja, so ist das mit den Promis, immer eine Extrabehandlung wert. Also werden mein Team und ich uns mächtig ins Zeug legen, um uns nicht Gottes Zorn zuzuziehen.«
»Wer will das schon?«, erwiderte Henning. »Wir erwarten dann deine Auswertung. Bis dann.« »Hm, bis dann.«
Draußen sagte Santos verwirrt: »Was war das jetzt?« »Er will uns morgen um siebzehn Uhr vor der Drogerie im Hauptbahnhof treffen. Das war doch eben nicht der Günter Tönnies, den wir kennen, oder? Ich möchte zu gerne wissen, was hier läuft. Erst Volker, jetzt Günter, entweder ist da was an uns vorbeigegangen, oder wir sind einfach zu blöd.«